Die Aktivitäten von Philipp Holzmann werden fortgesetzt - 1.000 Arbeitsplätze gesichert


Die Unternehmen werden in eine neue Gesellschaft eingebracht. Diese wird unter dem Namen Philipp Holzmann eingerichtet. Hierdurch kann verhindert werden, dass die neue Gesellschaft mit unbekannten Risiken aus der Vergangenheit belastet wird.
 
Für 2003 wird für alle übernommenen Unternehmensteile ein Umsatz von etwa 325 Millionen Euro erwartet. Eine endgültige Einigung wird nach Zustimmung der zuständigen Behörden und Absicherung der Finanzierung der Transaktion für den 17. Juni 2002 erwartet.
In jüngster Zeit sind, unter anderem in deutschen Medien, Irritationen über die eventuelle Übernahme von Teilen der Philipp Holzmann AG durch Heijmans entstanden. Heijmans bedauert es, sollte aus irgendwelchen Gründen die Erwartung erweckt worden sein, sie hätte den gesamten Holzmann-Konzern übernehmen wollen. Heijmans betont, von Beginn der Verhandlungen an angekündigt zu haben, an den gewinnbringenden Aktivitäten bzw. den Aktivitäten, die frei von Risiken aus der Vergangenheit sind, interessiert zu sein. Dies entspricht der Strategie und der Risikopolitik der Firma Heijmans. Das Unternehmen will zu einem europäischen Player heranwachsen, indem es die Marktposition in den Niederlanden und in Deutschland stärkt. Die neue Firma beabsichtigt, dies durch den Erwerb gesunder Unternehmen zu erzielen.
 
Bis zum 17. Juni werden keine weiteren Informationen veröffentlicht.

 
HINTERGRUNDDATEN
 
 
Heijmans N.V.
Gemessen am Umsatz ist Heijmans N.V. ist das drittgrößte Bau­unternehmen der Niederlande und Marktführer in Belgien. Seit 1993 ist das 1923 in Rosmalen bei s'Hertogenbosch, Niederlande, gegründete Unternehmen an der Amsterdamer Börse notiert. Heijmans ist im Baugewerbe, der Immobilienentwicklung und ähnlichen Wirtschaftszweigen aktiv. Die wichtigsten Märkte sind Wohnen & Arbeiten (Wohnungs- und Bürobau), Verkehr & Transport (Verkehrswege aller Art) sowie die Industrie (industrielle Dienstleistungen). Der Schwerpunkt der Aktivitäten liegt in den Niederlanden. Hier hält Heijmans kräftige Basispositionen. Hauptsitz ist s'Hertogenbosch. Darüber hinaus ist das Unternehmen in Belgien und Deutschland aktiv.
 
 
Ergebnisse
Im Geschäftsjahr 2001 steigerte das Unternehmen sein Betriebsergebnis um 46 Prozent auf rund 2,3 Mrd. Euro. Der Jahresüberschuss von Heijmans stieg ebenfalls um 46 Prozent auf 70,2 Millionen Euro. Das Unternehmen beschäftigte 2001 im Jahresdurchschnitt 9.549 Mitarbeiter. Für das Jahr 2002 rechnet Heijmans - trotz gedämpfter gesamtwirtschaftlicher Aussichten - mit weiteren Umsatz- und Gewinnsteigerungen. Das Betriebsergebnis soll - ohne Akquisitionen - auf 2,5 Milliarden Euro, der Jahresüberschuss auf 84 Millionen Euro steigen.
 
Wachstumsziel
Dank autonomen Wachstums und Akquisitionen ist es Heijmans gelungen, eine Spitzenposition auf dem Heimatmarkt zu erzielen. In den letzten 8 Jahren erwirtschaftete Heijmans eine durchschnittliche Umsatzsteigerung von 20 Prozent. Davon entfallen 7 Prozent auf autonomem Wachstum und 13 Prozent auf Akquisitionen. Der durchschnittliche Gewinn liegt bei 30 Prozent. Ziel für 2006 ist ein Umsatz von 5 Milliarden Euro, davon sollen 20 Prozent - also 1 Milliarde Euro - im Ausland erwirtschaftet werden. Damit würde Heijmans zu den zehn führenden Bauunternehmen in Europa gehören.
 
Strategie: Fokussierung auf Europa
Aus einer starken Position auf dem Heimatmarkt mit Fokussierung auf die Nachbarländer strebt Heijmans eine prominente Position auf dem künftigen europäischen Markt an. Dabei wird die so genannte ,Ölflecktheorie' angewendet: der Erwerb gewinnbringender Unternehmen in benachbarten Regionen. Dies wird umgesetzt durch Akquisition kleiner und mittelgroßer Unternehmen und tatkräftige Nutzung der Marktchancen. Die geplante Übernahme der Aktivitäten der Philipp Holzmann AG schließt sich dieser Strategie an. Beide
Unternehmen sind sich mit ihrer gegenseitigen Arbeitsweise bekannt. Bereits vor dem Zeitpunkt, an dem der Konzern in Schwierigkeiten geriet, hat Heijmans intensiv mit Philipp Holzmann zusammengearbeitet, wie beispielsweise beim Bau des Westerschelde-Tunnels, des Sophia-Tunnels und der Hochgeschwindigkeitsbahnlinie in den Niederlanden.