Medienmitteilung, 28. November 2000


Die Lysser Feintool-Gruppe steigerte im Geschäftsjahr 1999/2000 (per 30.9.2000) den konsolidierten Umsatz um 42,7% auf CHF 427,7 Mio. (1998/99 CHF 299,8 Mio.) und den Konzerngewinn um 35,3% auf CHF 24,6 Mio. (18,2 Mio.). Das operative Ergebnis (EBIT) erhöhte sich um 49,4% auf CHF 32,7 Mio. (21,9 Mio.). Die sowohl als Anlagenbauer wie auch als Komponentenhersteller tätige Technologie-Gruppe erwirtschaftete 60% (51%) ihres Umsatzes in Europa, 32% (39%) stammten aus Nordamerika und 8% (10%) aus der Region Asien (inkl. Rest der Welt). Ende Geschäftsjahr beschäftigte die Gruppe weltweit 1635 Mitarbeiter. Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung eine Erhöhung der Dividende von CHF 8.50 auf 12.-- pro Namenaktie vor. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet die Feintool International Holding mit einem Umsatzwachstum (inkl. die auf den 1.1.2001 übernommene Afag-Gruppe) auf 490 bis 510 Mio. Schweizer Franken. Mit hoher Priorität wird die Integration aller Gesellschaften und die Nutzung der Synergiepotenziale angestrebt.

Das traditionelle Kernsegment Feinschneiden/Umformen hat die Ziele erreicht und trug mit CHF 283,7 Mio. (CHF 247,7 Mio.) 66,3% zur Umsatzleistung bei; rund 20% davon stammen aus internem Wachstum, rund 80% sind akquisitionsbedingt (Heinrich Schmid AG, Jona per 1.10.1999). Die europäischen Gesellschaften sowohl im Technologiebereich und im Pressen- und Anlagengeschäft als auch in der Teilefertigung konnten ein Wachstum verzeichnen und somit den nicht den Erwartungen entsprechenden Geschäftsgang in USA und Japan mehr als kompensieren. Der Partnerschaftsvertrag mit dem deutschen Pressenpartner Schuler/SMG wurde verlängert und eine neue Hydraulische Pressengeneration zur Marktreife gebracht. Die Teilefertigung konnte mit der Produktionsaufnahme im neuen US-Werk in Tennessee weiter ausgebaut werden. Die mit der Pressen-Zweitmarke Schmid selbstständig am Markt auftretende Heinrich Schmid AG hat ihre Ziele im neuen Umfeld ebenfalls erreicht.

Das sich im Aufbau befindende neue Standbein der Feintool-Gruppe, das Segment Verbinden/Automatisieren, verzeichnete einen Umsatzsprung auf CHF 81,1 Mio. (CHF 28,6 Mio.). Mit innovativen Neuerungen in Nietmaschinenprogramm steigerte die BalTec-Gruppe (inkl. die Limatec AG, Grenchen) den Umsatz um 38%. Erstmals konsolidiert wurde die am 1.1.2000 integrierte IMA Automation GmbH inkl. mhk Montagekomponenten Vertriebs-GmbH in Amberg/Deutschland, welche sehr erfolgreich mit Hochleistungs-Montageanlagen und Automatisierungsmodulen in den Wachstumsbranchen Elektronik und Telekommunikation tätig sind. Ein in Amberg gestartetes Ausbauprojekt wird neue Kapazitäten schaffen, damit der steigenden Nachfrage und den kurzen Lieferfristen auch in Zukunft entsprochen werden kann.

Auch das Segment Kunststoff-/Metallkomponenten mit der Mühlemann AG in Biberist hat mit CHF 62,9 Mio. (Vorjahr 23,5 Mio. in 5 Monaten) das Umsatzziel erreicht. Mit den Kernkompetenzen im Stanzen und Umformen, Formen- und Werkzeugbau, Spritzgiessen und Montieren, gepaart mit einer effizienten Logistik, zählt Mühlemann zu den führenden Anbietern von präzisen Kunststoff-/Metallkomponenten. Dem Global Sourcing wichtiger Kunden entsprechend wurde die Produktion im Feintool-Werk Tennessee aufgenommen. Zudem ist der Spatenstich für einen Erweiterungsbau in Biberist erfolgt, um das für dieses Segment geplante Wachstum realisieren zu können.

Technologien, Kernkompetenzen und Synergien für doppelte Erfolgsstrategie
Feintool ist sowohl Anlagenbauer als auch Teile- und Komponenten-produzent. Alle durch die Beherrschung der umfassenden Prozesse erarbeiteten Kernkompetenzen dienen der übergeordneten Zielsetzung, technisch und wirtschaftlich optimale Lösungen zur Herstellung von Teilen und Komponenten in grossen Stückzahlen auf dem Weltmarkt anzubieten.
Auf der Ebene Anlagenbau bündelt Feintool die Kernkompetenzen für Engineering, Herstellung und Vertrieb von Anlagen zum Feinschneiden/Stanzen/Umformen, Verbinden/Nieten und automatisiertem Montieren von Teilen und Komponenten aus Metall und Kunststoff.
Auf der Fertigungsebene arbeitet Feintool in eigenen Betrieben in der Schweiz, in Deutschland, USA und Japan mit den Kernkompetenzen zur Grossserienherstellung von Systemteilen aus verschiedenen Metallen in Kombination mit Kunststoff zu einbaufertigen Komponenten und Baugruppen.

Die halbe Umsatzmilliarde liegt in Reichweite
Vorausgesetzt, dass die Entwicklung der weltweiten konjunkturellen Lage relativ stabil bleibt, und unter der Berücksichtigung des zielgerichteten Weiterausbaus der Kernkompetenzen in den drei Segmenten, wird das laufende Geschäftsjahr positiv beurteilt. Mit der Übernahme der Afag-Gruppe per 1.1.2001 wird die Marktstellung im Segment Verbinden/Automatisieren weiter ausgebaut. Dank der breiten Abstützung in verschiedenen Wachstumsbranchen, neuen Produkten, einem guten Auftragsbestand und Kapazitätserweiterungen in Amberg und Biberist wird mit einer weiteren Umsatzsteigerung um rund 15% auf CHF 490 bis 510 Mio. gerechnet. Mit grosser Priorität soll die Integration aller Gesellschaften und die Nutzung der Synergiepotenziale angestrebt werden.