Feintool stärkt Ertragskraft durch Strukturanpassungen


In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2000/2001 hat die Feintool-Gruppe einen konsolidierten Nettoumsatz von CHF 330.5 Mio. (Vorjahr: CHF 306.6 Mio.) fakturiert. Das dritte Quartal 2000/2001 ist schwächer als erwartet ausgefallen, was insbesondere auf die Geschäftsentwicklung in Nordamerika zurückzuführen ist. Der gute Auftragseingang und der hohe Auftragsbestand im Pressen- und Anlagengeschäft können den schwächeren Geschäftsgang in USA nicht ausgleichen, weil kurzfristige Kapazitätsengpässe für die Herstellung der neuen Presse HFA plus bestehen. Eingeleitete Massnahmen und Strukturanpassungen stärken die Ertragskraft der Gruppe ab Geschäftsjahr 2001/02, führen jedoch im laufenden Geschäftsjahr zu zusätzlichem Aufwand. Unter Berücksichtigung aller Massnahmen erwartet die Feintool-Gruppe für das per 30. September 2001 ablaufende Geschäftsjahr einen Nettoumsatz von CHF 460 Mio. bis 475 Mio. (Vorjahr CHF 427.7 Mio.) und bei einer operativen Marge von 5 bis 6% ein Nettoergebnis in der Grössenordnung von CHF 16 Mio. bis 19 Mio. Die eingeleiteten Massnahmen und Strukturanpassungen werden Feintool erlauben, die Ertragskraft auch in einem stagnierenden Wirtschaftsumfeld zu steigern und bei einem wirtschaftlichen Aufschwung von einer leistungsfähigeren Struktur zu profitieren.

Alle drei Segmente sahen sich in den letzten Monaten mit einem schwächeren wirtschaftlichen Umfeld in Nordamerika konfrontiert, wobei insbesondere das Segment Feinschneiden/Umformen im dritten Quartal nochmals eine weitere Abschwächung des Geschäftsgangs in USA zu verzeichnen hatte. Die Teileproduktion in Nordamerika weist per 30. Juni 2001 eine um mehr als 15% schwächere Umsatzleistung als im Vorjahr aus. In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres hat das Kernsegment Feinschneiden/Umformen einen Nettoumsatz von CHF 186.6 Mio. (Vorjahr: CHF 210.1 Mio.) fakturiert. Das Segment Verbinden/ Automatisieren hat in der gleichen Periode mit CHF 96.4 Mio. (Vorjahr CHF 51.1 Mio.) und das Segment Kunststoff-/Metallkomponenten mit CHF 47.5 Mio. (Vorjahr CHF 45.4 Mio.) zum konsolidierten Umsatz beigetragen.

Zur Stärkung der Ertragskraft hat Feintool die folgenden Strukturanpassungen eingeleitet:

Konzentration der Feinschneidteileproduktion in Cincinnati
Aufgrund der schlechter als erwarteten Entwicklung der US-amerikanischen Wirtschaft können die Produktionskapazitäten in Cincinnati sowie im neuen Werk in Tennesse zur Zeit nicht planmässig ausgelastet werden. Mit der Konzentration der Feinschneidteileproduktion in Cincinnati wird die Produktionskapazität in Tennessee reduziert und die Fixkostenstruktur in Nordamerika angepasst.

Synergienutzung Feintool-Schmid
Die Synergien des Feintool-Pressengeschäftes mit Schmid werden durch eine Optimierung der weltweiten Verkaufs- und Vertriebsstrukturen besser genutzt. Die bewährte Zweimarkenstrategie wird beibehalten. Die Kapazitäten für die Ausbringung der neuen Pressengeneration HFA plus werden erhöht.

Neustrukturierung des Automationsgeschäftes Afag
Nachdem die beiden Systemstandorte Huttwil und Aarberg zusammengefasst werden, wird nun das Systemgeschäft am Standort Aarberg neu strukturiert. Zudem wird die Verbindungstechnik in Pfäffikon und das Automationskomponentengeschäft in Huttwil unter dem Dach der United Components zusammengefasst und durch schlagkräftige Vertriebsstrukturen ergänzt.

Straffung der Organisationsstruktur bei Mühlemann
Die Organisations- und Führungsstrukturen bei der Mühlemann in Biberist werden vereinfacht und besser auf die Bedürfnisse des Marktes ausgerichtet. Gleichzeitig wird das Produktportfolio überprüft und bereinigt.

Diese Massnahmen führen zu einer Reduktion des Personalbestandes in USA und im Systemgeschäft in Aarberg um rund 50 Mitarbeiter, wobei in erster Linie die natürliche Fluktuation ausgenutzt werden kann und nur in wenigen Fällen Kündigungen ausgesprochen werden müssen. Die Politik, qualifizierte Mitarbeiter aufzubauen und Schlüsselmitarbeiter zu entwickeln, wird trotzdem konsequent umgesetzt.

Auswirkungen auf das laufende Geschäftsjahr 2000/2001
Für das laufende Geschäftsjahr werden sich bedingt durch Restrukturierungsmassnahmen zusätzliche Kosten von rund CHF 5 Mio. bis 7 Mio. ergeben. Unter Berücksichtigung der schwächeren Geschäftsentwicklung in Nordamerika und der Lieferengpässe im Pressen-/Anlagengeschäft erwartet die Feintool-Gruppe für das laufende Geschäftsjahr einen konsolidierten Umsatz von CHF 460 bis 475 Mio. Das operative Ergebnis wird unter Einbezug der Restrukturierungskosten in der Grössenordnung von CHF 23 bis 27 Mio. und das Nettoergebnis in der Bandbreite von CHF 16 bis 19 Mio. prognostiziert.

Auswirkungen auf das Geschäftsjahr 2001/2002
Die eingeleiteten Massnahmen werden Feintool erlauben, die Ertragskraft auch in einem stagnierenden Wirtschaftsumfeld zu steigern und bei einem wirtschaftlichen Aufschwung substantiell von effizienteren Strukturen zu profitieren. Weiter wird Feintool dank den Strukturanpassungen sowohl beim operativen Ergebnis als auch beim Nettoergebnis wieder auf den Wachstumspfad der letzten Jahre zurückfinden.