InfanDx AG: Klinische Ergebnisse der prospektiven AAMBI Studie unterstreichen Bedarf an besserer Früherkennung neonataler Hirnschäden


  • Präsentation eines wissenschaftlichen Posters auf der 13th International Newborn Brain Conference
  • Daten belegen die Bedeutung neuer und verlässlicher diagnostischer Marker zur Früherkennung von hypoxisch-ischemischer Enzephalopathie (HIE) bei Neugeborenen

Köln, Deutschland, und Boston, USA, 10. Februar 2022 – Die InfanDx AG, ein privates Diagnostikunternehmen, das auf neuartige diagnostische Lösungen für die akut- und intensivmedizinische Versorgung von Neugeborenen spezialisiert ist, gab heute die Präsentation eines wissenschaftlichen Posters mit klinischen Ergebnissen der prospektiven AAMBI Studie bekannt, die im Auftrag des Unternehmen durchgeführt wurde. Das Poster, das von Prof. Axel Franz (Universität Tübingen, Deutschland), Prof. Hacer Yapıcıoğlu Yıldızdaş (Cukurova University, Adana, Türkei), Prof. Peter Bartmann (Universität Bonn, Deutschland) und weiteren Mitgliedern der AAMBI Studiengruppe verfasst wurde, wurde gestern auf der 13th International Newborn Brain Conference vorgestellt. Die Konferenz wird von der Newborn Brain Society veranstaltet, einer Organisation, die durch internationale multidiszipliäre Zusammenarbeit, Weiterbildung und Innovation Fortschritte in der Behandlung von neuronalen Erkrankungen bei Neugeborenen fördern will.

Die Daten untermauern den Bedarf an neuen, verlässlichen Biomarkern zur Früherkennung von  hypoxisch-ischemischer Enzephalopathie (HIE), einer Schädigung des Gehirns, die durch Sauerstofffmangel während des Geburtsvorgangs (perinatale Asphyxie) verursacht wird.

Sofern HIE nicht innerhalb weniger Stunden nach der Geburt behandelt wird, kann sie - falls sie nicht tödlich verläuft - zu lebenslangen Schäden wie z.B. Zerebralparese (Lähmung), kognitiven Einschränkungen und Epilepsie führen. Die langfristigen Folgen von HIE können durch neuroprotektive Therapien gemildert oder sogar verhindert werden, wenn diese in den ersten Stunden nach der Geburt eingeleitet werden. Die AAMBI Ergebnisse belegen erneut eindrucksvoll, dass derzeit verfügbare diagnostische Kriterien keine schnelle und verlässliche Einschätzung ermöglichen, um betroffene Neugeborene zuverlässig so früh zu erkennen, dass sie von neuroprotektiven Maßnahmen profitieren können.

Die  AAMBI Studie wurde als prospektive Beobachtungsstudie an vier Neonatalzentren in der Türkei durchgeführt. Insgesamt 160 Neugeborene wurden im Rahmen von Routineuntersuchungen anhand klinischer Standardparameter (APGAR-Index, pH-Wert des Nabelschnurbluts und Basenüberschuss) einem Screening für HIE unterzogen. Davon wurden 155 bezüglich HIE klassifiziert und in drei Rekrutierungsgruppen aufgeteilt (Therapiebedarf, Risiko für HIE und Kontrollgruppe).

Bei 144 überlebenden Neugeborenen wurde der kurzfristige klinische Status bezüglich HIE erfasst, indem weitere klinische Untersuchungen, zerebrales MRI und amplitudenintegriertes EEG (aEEG) durchgeführt wurden. Davon konnten 129 Säuglinge im Alter von 22 bis 42 Monaten nachverfolgt und der langfristige klinische HIE Status anhand neurologischer Untersuchungen festgestellt werden.  

Beim Vergleich der ursprünglichen Klassifizierung im Rahmen des Erst-Screenings mit den langfristigen klinischen Ergebnissen ziehen die Autoren das Fazit, dass “die klinische Ersteinschätzung anhand von Standardparametern (APGAR-Index, pH-Wert des Nabelschnurbluts und Basenüberschuss) bei keiner Patientengruppe eine genaue Abschätzung der neurologischen Entwicklung im Alter von 22 bis 42 Monaten zuließ und daher nur unzureichende Anhaltspunkte für die Notwendigkeit neuroprotektiver Therapien lieferte.”

“Die Daten unterstreichen die Bedeutung neuer, schneller und verlässlicher Tests zur Früherkennung von HIE bei Neugeborenen”, sagte Dr. Achim Plum, CEO von InfanDx. “Während neuroprotektive Behandlungsoptionen bereits verfügbar sind oder entwickelt werden, fehlt es weiterhin an einem verlässlichen diagnostischen Test. Unser Ziel ist es, Ärzte bei raschen, faktenbasierten Behandlungsentscheidungen zu unterstützen und dadurch die Zahl der Kinder mit lebenslangen Schäden durch HIE deutlich zu reduzieren.”  

Ziel der AAMBI Studie ist die Identifizierung metabolomischer Biomarker, die sich für die frühzeitige, verlässliche Erkennung von Neugeborenen mit HIE eignen, die möglicherweise von neuroprotektiven Maßnahmen profitieren können. Ergebnisse von Metabolitenanalysen in Blutproben, die bei der Geburt genommen wurden, um geeignete metabolomische Biomarker zu identifizieren, werden momentan geprüft. Die Studie wurde anteilig finanziert durch den Life Science Inkubator Bonn, Nordrhein-Westfalen, und das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).

Auf der Grundlage von AAMBI und weiteren klinischen Studien entwickelt InfanDx den HypoxE® Test zum Nachweis von frühen HIE-Biomarkern im Blut. Der Test ist für die Anwendung auf breit verfügbaren Diagnostikplattformen konzipiert und eignet sich daher hervorragend für Tests in patientennahen Labors oder direkt am Patientenbett, z. B. in Kreißsälen.

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Über InfanDx

InfanDx AG ist ein privat finanziertes, Unternehmen dass sich auf die Entwicklung und Vermarktung von diagnostischen Lösungen für Neugeborene konzentriert.

Das Schlüsselprodukt des Unternehmens ist der in der klinischen Entwicklung befindliche InfanDx HypoxE Test®, der auf die zuverlässige Diagnose von hypoxisch-ischemische Enzephalopathie (HIE) innerhalb der ersten Stunden nach der Geburt abzielt. HIE als Folge einer Sauerstoffunterversorgung während der Geburt (perinatale Asphyxie) kann zu lebenslangen Beeinträchtigungen und Behinderungen der betroffenen Kinder führen. Die Langzeitfolgen von HIE können durch eine neuroprotektive Kältebehandlung (Hypothermie-Therapie) gemildert oder sogar verhindert werden. Damit diese Therapie wirken kann, muss sie jedoch innerhalb von sechs Stunden nach der Geburt eingeleitet werden. Dies erfordert geeignete diagnostische Verfahren, um die betroffenen Neugeborenen zuverlässig und rechtzeitig identifizieren zu können. Während die derzeitige Routinediagnostik keine schlüssige Diagnose in diesem Zeitfenster ermöglicht, ist der schnelle InfanDx HypoxyE Test® darauf ausgelegt, Kliniker bei der zeitgerechten Entscheidung zu unterstützen, ob Neugeborene eine neuroprotektive Hypothermie-Behandlung benötigen.

Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Köln und verfügt über eine Dependance in Berlin sowie eine 100%ige Tochtergesellschaft in Boston, USA.

Für weitere Informationen siehe: http://www.infandx.com/

Kontaktinformationen:

InfanDx AG
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