Agfa-Gevaert gibt das Ergebnis für das erste Quartal 2005 bekannt


Im ersten Quartal 2005 erreichte der Umsatz von Agfa 749 Millionen Euro. Der Rückgang um 13,7 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum ist das Ergebnis der Veräußerung von Consumer Imaging (CI) und der Monotype Corporation im November 2004. Bei unverändertem Unternehmens-Portfolio und ohne Währungseinflüsse lag der Umsatz um 2,8 Prozent niedriger als im ersten Quartal des Vorjahres. Die Volumen sind in beiden Geschäftsbereichen - Graphic Systems und HealthCare - zwar gestiegen, aber der Umsatz litt unter anhaltendem Preisverfall. Außerdem gab es weniger Rechnungstage, da Ostern in das erste Quartal fiel. Gleichzeitig war bei HealthCare ein stärker ausgeprägter saisonaler Effekt zu erkennen, da Krankenhäuser einen größeren Anteil ihrer IT-Budgets gegen Ende des Jahres ausgeben.
 
Der Bruttogewinn belief sich auf 284 Millionen Euro nach 368 Millionen Euro im ersten Quartal 2004, was einem Rückgang um 22,8 Prozent entspricht, der zur Hälfte auf die Veräußerung von Consumer Imaging zurückzuführen ist. Die Bruttogewinnmarge betrug 37,9 Prozent und war überwiegend durch höhere Rohstoffkosten und den Preisverfall beeinflusst.
 
Agfa hat seine Bemühungen zur Senkung der Vertriebs- und allgemeinen Verwaltungskosten auf 22 Prozent des Umsatzes fortgesetzt. Im ersten Quartal 2005 beliefen sich diese Kosten auf 197 Millionen Euro oder 26,3 Prozent des Umsatzes, gegenüber 242 Millionen Euro oder 27,9 Prozent im ersten Quartal 2004.
 
Bedingt durch die Veräußerungen war der Forschungs- und Entwicklungsaufwand um fast 8 Prozent niedriger, machte jedoch 6,3 Prozent des Umsatzes aus, nach 5,9 Prozent im ersten Quartal 2004, wobei die Steigerung größtenteils auf den Bereich HealthCare IT zurückzuführen ist. Die übrigen operativen Erträge und Aufwendungen führten zu Nettoeinnahmen von 2 Millionen Euro im ersten Quartal 2005, verglichen mit einem Nettoaufwand von 29 Millionen Euro im Vorjahr. Dies ist hauptsächlich das Ergebnis von drei Faktoren: die Veräußerung von Consumer Imaging, eine Änderung in den IFRS-Bilanzierungsvorschriften im Hinblick auf Goodwill und niedrigere Restrukturierungskosten.
 
Das operative Ergebnis von Agfa belief sich daher auf 42 Millionen Euro oder 5,6 Prozent des Umsatzes, verglichen mit 46 Millionen Euro und 5,3 Prozent des Umsatzes im ersten Quartal des Vorjahres.
 
Das Finanzergebnis, in dem auch der Finanzaufwand berücksichtigt ist, erreichte plus 20 Millionen Euro gegenüber minus 15 Millionen Euro im ersten Quartal 2004. Dies ist auf Wechselkursschwankungen in Zusammenhang mit der Kapitalreduzierung bei der US-Tochtergesellschaft von Agfa nach der Veräußerung der Monotype Corporation zurückzuführen.
 
Der Gewinn vor Steuern betrug 62 Millionen Euro, nach 31 Millionen Euro im ersten Quartal 2004. Der Nettogewinn erreichte 29 Millionen Euro oder 23 Euro-Cent je Aktie, verglichen mit 20 Millionen Euro bzw. 16 Euro-Cent je Aktie im gleichen Vorjahreszeitraum.
 
Bilanz
Ende März 2005 belief sich die Summe der Aktiva auf 3.969 Millionen Euro, nach 3.356 Millionen Euro zum Jahresende 2004. Die Steigerung ist vorwiegend auf die Konsolidierung von GWI zurückzuführen, einem führenden europäischen Anbieter von unternehmensweiten IT-Systemen für Krankenhäuser, den Agfa am 13. Januar 2005 übernommen hat.
 
Die Vorräte betrugen 618 Millionen Euro, die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 822 Millionen Euro und die Verbindlichkeiten aus Warenlieferungen und Leistungen 392 Millionen Euro. Ohne saisonale Effekte ist es Agfa gelungen, den Umfang der Vorräte in Tagen weiter zu reduzieren und die Zahlungsziele zu verlängern. Die ausstehenden Umsätze in Tagen haben zugenommen, was hauptsächlich auf die Wirkung von Akquisitionen und die Entscheidung zur Einstellung des Programms zur Besicherung von Forderungen zurückzuführen ist.
 
Die Erhöhung der Nettoverschuldung von 193 Millionen Euro Ende Dezember 2004 auf 635 Millionen Euro Ende des ersten Quartals 2005 ist vor allem auf drei Faktoren zurückzuführen: 256,5 Millionen Euro für die Übernahme von GWI, den saisonalen Trend beim Working Capital und das Auslaufen der Besicherung von Forderungen.
 
Cashflow
Der operative Brutto-Cashflow belief sich auf 19 Millionen Euro. Der operative Netto-Cashflow betrug minus 91 Millionen Euro und war durch den saisonalen Anstieg des Working Capital und die Entscheidung zum Verzicht auf die Besicherung von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bedingt.
 
Geschäftsbereiche
Nach den jüngsten Veräußerungen und gezielten Übernahmen konzentriert sich Agfa jetzt voll auf seine beiden Geschäftsbereiche Graphic Systems und HealthCare, in denen das Unternehmen jeweils eine führende Marktposition und klare Wachstumsstrategie hat.
 
Der Umsatz des Geschäftsbereichs Graphic Systems erreichte 400 Millionen Euro, was einer Steigerung um 3,6 Prozent gegenüber dem ersten Quartal des Vorjahres entspricht. Ohne die Wirkungen der Übernahmen und Veräußerungen und die Stärke des Euro ging der Umsatz um 1,9 Prozent zurück, vor allem weil es weniger Rechnungstage gab, da Ostern in diesem Jahr schon im März war.
 
Das operative Ergebnis sank von 20,9 Millionen Euro auf 16,1 Millionen Euro, und die Umsatzrendite ging von 5,4 Prozent auf 4,0 Prozent zurück. Ursache hierfür sind höhere Rohstoffkosten und der Preisverfall, die zum Teil durch die seit Anfang 2005 eingeleiteten Initiativen zur Kostensenkung ausgeglichen werden konnten. Der erwartete Nutzen aus den gezielten Maßnahmen von Agfa, dem Preisverfall entgegenzuwirken, wird vermutlich im Laufe des Jahres zunehmen, ebenso wie die Wirkung der fortlaufenden Sparmaßnahmen.
 
Seit der Markteinführung von :Azura, der innovativen chemikalienfreien Druckplatte von Agfa, im November 2004 haben weltweit schon mehr als 100 Akzidenzdruckereien auf dieses System umgestellt, das ein umweltfreundliches Belichtungsverfahren bietet und ein unproblematisches Arbeiten erlaubt.
 
In China baut Agfa seine Druckplattenproduktion ständig weiter aus. Neben analogen Druckplatten hat Graphic Systems im ersten Quartal mit dem Verkauf von vor Ort hergestellten digitalen Druckplatten begonnen. Damit ist Agfa der erste große Anbieter, der beide Arten von Druckplatten in China herstellt. Auf diesem Markt ist Agfa derzeit führend bei Computer-to-Plate-Anwendungen, für die die Nachfrage weiter wächst.
 
Agfa konnte seine führende Position im Zeitungssegment ausbauen, da immer mehr Druckereien bemüht sind, die Qualität zu steigern, die Wartungskosten zu senken und den Redaktionsschluss und den Annahmeschluss für Anzeigen weiter nach hinten zu verschieben. Hierzu setzen sie bevorzugt die Computer-to-Plate-Systeme :Advantage und :Polaris X von Agfa zur Belichtung mit sichtbarem Licht ein, von denen bisher schon über 1.200 Einheiten installiert worden sind. Erwähnenswerte neue Aufträge führender Zeitungskonzerne kommen zum Beispiel von Wen Wei Po aus Hongkong und von dem führenden belgischen Zeitungsverlag Rossel.
 
Im Verpackungssegment konnte Agfa einen großen Auftrag über Plattenbelichter von Impress BV verbuchen, einen der weltgrößten Hersteller von Dosen und Metallverpackungen. Dieses Geschäft betrifft Betriebe in den Niederlanden, Deutschland, Frankreich und Großbritannien und umfasst auch einen umfangreichen Auftrag zur Lieferung von Druckplatten.
 
Im Bereich des industriellen Inkjet-Drucks sind die von Agfa entwickelten und hergestellten Drucktinten für den Einsatz in großformatigen Druckern und digitalen Proofsystemen nach ihrer Einführung im letzten Quartal 2004 vom Markt sehr gut aufgenommen worden.
 
Im ersten Quartal 2005 ist der Umsatz des Geschäftsbereichs HealthCare um 4,5 Prozent auf 305 Millionen Euro gestiegen. Ohne die Effekte der jüngsten
Übernahmen und die Stärke des Euro ging der Umsatz um 5,1 Prozent zurück. Der Quartalsumsatz war beeinträchtigt durch die stärker ausgeprägte saisonale Abhängigkeit im Bereich HealthCare IT, den Preisverfall, das allgemein trübe Konjunkturklima in den USA und weniger Rechnungstage. Entsprechend der schon 2004 beobachteten Entwicklung folgte den schwachen Umsätzen im Januar und Februar ein deutlicher Umsatzanstieg im März.
 
Das operative Ergebnis von HealthCare erreichte 26,2 Millionen Euro, nachdem es im ersten Quartal 2004 noch 36,4 Millionen Euro betragen hatte. Die Umsatzrendite betrug 8,6 Prozent nach 12,5 Prozent im ersten Quartal 2004. Der Rückgang ist auf geringere Umsätze, Preisverfall und höhere Rohstoffkosten zurückzuführen.
 
Die Übernahme von GWI im Januar 2005 und die angekündigte Übernahme - vorbehaltlich der kartellrechtlichen Genehmigung - von Heartlab, einem führenden Anbieter von Bild- und Informationsnetzwerken für die Kardiologie, sind entscheidende Schritte bei der Umsetzung der Strategie von Agfa, seine starke Position im Bereich Radiologie zu festigen, in andere klinische Fachbereiche vorzudringen und eine führende Position bei klinikweiten IT-Lösungen zu erlangen.
 
Innerhalb von drei Monaten nach Abschluss der Übernahme von GWI hat Agfa das neue integrierte IMPAX/ORBIS-Portfolio für den deutschsprachigen Raum vorgestellt und konnte schon in der ersten Woche nach der Markteinführung drei wichtige Aufträge hierfür verbuchen.
 
Im ersten Quartal 2005 hat Agfa auch eine Reihe neuer Produkte auf den Markt gebracht. Hierzu gehörten unter anderem Iplan, eine internetbasierte Terminplanungslösung, eine weltweit vorgestellte CR Radiotherapie-Lösung und der Solutions Monitoring und Management Service zur Sicherstellung des kontinuierlichen Betriebs komplexer PACS- und Informationssysteme rund um die Uhr.
 
Darüber hinaus hat Agfa mehrere wichtige Verträge mit Gesundheitsorganisationen für seine PACS- und Informationssysteme unterzeichnet. Capital Health aus Edmonton in der Provinz Alberta in Kanada hat sich für seine 13 Kliniken für die integrierten RIS-, PACS- und Spracherkennungssysteme von Agfa entschieden, wodurch die größte integrierte Implementierung von Agfa in Nordamerika entsteht. Das Maine Medical Center in Portland im US-Bundesstaat Maine hat mit Agfa eine Partnerschaft gebildet für die Integration der RIS- und Spracherkennungslösung von Agfa in das vorhandene Agfa PACS-System. Auch das National Naval Medical Center in Bethesda im US-Bundesstaat Maryland hat sich für ein PACS-System von Agfa entschieden. In Belgien wird das allgemeine Krankenhaus AZ Sint-Maarten in seinen beiden Häusern das digitale Bildmanagement mit CR- und PACS-Systemen von Agfa vervollständigen, während in den vier Krankenhäusern von AZ Groeninge in Kortrijk die elektronische Patientenakte von Agfa installiert wird. Im Rahmen eines gemeinsamen Projekts von drei Krankenhäusern im Schweizer Kanton Zürich (TriPACS-Projekt) wird Agfa im Universitätsspital Zürich eine PACS-Lösung installieren.
 
Der Geschäftsbereich Specialty Products umfasst vor allem die Bereiche Kinefilm, Mikrofilm und Filme für die zerstörungsfreie Prüfung, die Agfa im Rahmen eines langfristigen Exklusivvertrags an General Electric liefert. Der Umsatz von Specialty Products im ersten Quartal 2005 belief sich auf 44 Millionen Euro, und das operative Ergebnis lag bei minus 0,5 Millionen Euro.
 
Ausblick
Trotz des langsamen Jahresanfangs bleibt Agfa weiter positiv in seinen Erwartungen für 2005. Infolge der stärkeren Konzentration des Unternehmens-Portfolios und gestärkt durch die gezielten Akquisitionen in den vergangenen Jahren wird davon ausgegangen, dass die Geschäftsbereiche HealthCare und Graphic Systems ihre Einnahmen und Gewinne im Jahr 2005 steigern werden.
 
 
Konsolidierte Kennzahlen für das erste Quartal 2005 (*)
 
Mio. Euro
Erstes Quartal 2005
Erstes Quartal 2004
Änderung gegenüber dem Vorjahr
Änderung gegenüber dem Vorjahr ohne Währungseffekte und Veränderungen im Portfolio (**)
Nettoumsatz
749
868
-13,7
-2,8
- Graphic Systems
400
386
3,6
-1,9
- HealthCare
305
292
4,5
-5,1
- Specialty Products
44
35
25,7
+5,7
- Consumer Imaging
-
155
n.r.
n.r.
Bruttogewinn
284
368
-22,8
 
Betriebsaufwand
-242
-322
-24,8
 
davon Restrukturierungskosten /
einmalige Aufwendungen
1
-8
n.r.
 
Operatives Ergebnis
42
46
-8,7
 
- Graphic Systems
16,1
20,9
-23,0
 
- HealthCare
26,2
36,4
-28,0
 
- Specialty Products
-0,5
8,2
-106,1
 
- Consumer Imaging
-
-19,0
n.r.
 
Nicht operatives Ergebnis (***)
20
-15
233,3
 
Gewinn vor Ertragsteuern
62
31
100,0
 
Ertragsteuern
-33
-11
200,0
 
Reingewinn (konsolidierte Unternehmen)
29
20
45,0
 
Ergebnisanteil assoziierter Unternehmen
-
-
-
 
Konzerngewinn
29
20
45,0
 
Operativer Brutto-Cashflow
19
54
-64,8
 
Operativer Netto-Cashflow (****)
-91
11
-927,3
 
(*) nicht testierte, konsolidierte Zahlen, bewertet nach IFRS/IAS-Vorschriften
(**) ohne die Auswirkungen aufgrund der Veräußerung von Consumer Imaging und Monotype sowie der Akquisition von Lastra, ProImage, Symphonie On Line und GWI
(***) Finanzergebnis
(****) unter anderem entsprechen die Veränderungen im Working Capital dem Unterschied zwischen dem operativen Brutto- und Netto-Cashflow
 
 
Konsolidierte Bilanz
 
Bilanz (Mio. Euro)
31/03/'05
31/12/'04
31/03/'04
Summe der Aktiva
3.969
3.356
3.551
Vorräte
618
576
863
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
822
744
814
Netto-Finanzschulden
635
193
272
Eigenkapital
1.133
1.082
1.392
 
 
In Euro-Cent
Gewinn
je Aktie
Operatives Ergebnis
je Aktie
Gewichtete
Anzahl der zur Berechnung
herangezogenen Aktien
nach drei Monaten 2005
23
33
126.214.127
nach drei Monaten 2004
16
37
126.000.000
 
 
Textende
 
 
Ansprechpartner
Agfa-Gevaert
Nancy Glynn
Vice-President Communications
Tel.: +32 (0)3 444-8000
Fax: +32 (0)3 444-7485
E-Mail: nancy.glynn@agfa.com

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