Kolumbianischer Verband der Kaffeebauern: Innovatoren des kolumbianischen Kaffees


BOGOTA, COLOMBIA--(Marketwire - Mar 25, 2013) - Starbucks gab in dieser Woche den Kauf einer Farm in Costa Rica mit ca. 240 Hektar bekannt. Das Unternehmen beabsichtigt, dort neue Sorten von Kaffeebäumen zu züchten. Der Kaffee-Konzern möchte damit Innovationen in der Region fördern und dabei auch nach Wegen suchen, wie man die Kaffeepflanzen besser gegen Kaffeerost schützen kann - eine Pflanzenerkrankung, die Kaffeebauern in ganz Lateinamerika große Schäden verursacht hat.

Diese Anstrengungen werden mit anderen Maßnahmen ergänzt, die in Kolumbien bereits seit Jahrzehnten Anwendung finden. Kolumbien produziert den weltweit besten Kaffee. Es überrascht also nicht, dass das Land zugleich eines der größten und renommiertesten Forschungszentren besitzt: Cenicafé. In den letzten 70 Jahren haben Wissenschaftler dieser Einrichtung eine Vielzahl von Forschungsergebnisse zur Unterstützung der Kaffeebranche geliefert, darunter den Castillo-Kaffeebaum, der bereits gegen den Kaffeerost resistent ist.

Während die meisten Länder Lateinamerikas mit den durch Kaffeerost verursachten Ernteausfällen kämpfen, verzeichnet die Kaffeeproduktion in Kolumbien einen Anstieg. Dies gelang dank einer strategischen Produktionspartnerschaft, die von der FNC (Federación Nacional de Cafeteros de Colombia), dem Dachverband der kolumbianischen Kaffeebauern, entwickelt wurde. Die FNC unterstützte die Bauern bei der Umstellung ihrer Plantagen auf Castillo-Kaffeebäume. Seit der Umsetzung dieser Strategie reduzierte sich der Rostbefall um das Achtfache, von über 40% im Jahr 2010 auf nun akzeptable 5%.

"Unser langfristiges Ziel ist, dass sich die Leute keine Sorgen mehr um das Rostproblem machen müssen. Und die einfachste Weise, dies zu erreichen, ist ein Wechsel zu einer Kaffeesorte, die rostresistent ist und sich selbst verteidigen kann", erklärte Alvaro Gaitán, ein leitender Wissenschaftler bei Cenicafé.

Die Wissenschaftler von Cenicafé züchteten den Castillo-Baum unter Verwendung traditioneller Verfahren der Pflanzenzüchtung. Die Sorte ist Ergebnis einer Kreuzung des Caturra-Baums mit der Timor Hybrid-Pflanze. Das Erbgut des Castillo-Baums ähnelt weiterhin sehr stark der Caturra-Pflanze, da über fünf Generationen von Kreuzungen erforderlich waren. Dies bedeutet, dass die Pflanze ihre Merkmale hinsichtlich Aroma und Produktivität und zugleich die wichtige Eigenschaft der Rostresistenz beibehält.

Die neue Sorte bietet zudem eine Milde, die normalerweise nur mit Bohnen erreicht wird, die in den Bergen der Kaffeeregionen in Kolumbien geerntet werden. Die Kaffeesorten in diesen Regionen sind für ihre Kombination von Säure, Harmonie und Körper bekannt -- Merkmale, die von Kaffee-Liebhabern besonders geschätzt werden.

Neben ihrem außergewöhnlichen Geschmack und Robustheit bieten die neuen Sorten auch eine verbesserte Produktivität. Viele Connoisseure sind der Meinung, dass diese Sorte der jüngsten Generation hochwertigere Kaffeebohnen als andere Sorten liefert. Die Bohnengröße und Dichte gewährleisten einen harmonischeren Geschmack und ein einfacheres Röstverfahren, welches das Einkommen der Kaffeebauern erhöht.

Kolumbien produzierte 2012 insgesamt 7,8 Millionen Säcke mit je 60 Kilogramm grünen Kaffee. Für dieses Jahr erwartet Kolumbien eine Ernte von über 10 Millionen Säcken. Auf der Suche nach einer nachhaltigeren Zukunft für die kolumbianischen Kaffeebauern haben die Regierung und die FNC ein umfassendes Programm zur Umstellung auf Sorten entwickelt, die den Ertrag der Kaffeeplantagen steigern werden. Die Kaffee-Produktion wird sich in Kolumbien erholen, sobald die neuen Plantagen in die Produktionsphase übergehen.

"Der Dachverband der Kaffeebauern ist eine solide Institution, die nahezu im ganzen Land präsent ist und die Fähigkeit hat, bedeutende Programme zu koordinieren, mit deren Hilfe weitreichende Veränderungen erreicht werden", sagte Gaitán, der zudem betonte, dass Veränderungen dieses Umfangs nur gelingen können, wenn Saatgut, Kreditlinien, technische Beratung und viele andere Komponenten gleichzeitig bereitgestellt würden, um die Zielsetzungen beim Sortenwechsel zu erreichen. Ohne die innovative Forschung von Cenicafé würde Kolumbien mit den gleichen Problemen beim Pflanzenschutz konfrontiert sein, die derzeit viele lateinamerikanische Länder im Kaffeesektor haben.

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